Der 9. November 2019 markiert das 30-jährige Jubiläum des Falls der Berliner Mauer (30 Jahre Wiedervereinigung). Dieses für viele in Deutschland und besonders im Osten des Landes lebende Menschen so einschneidende geschichtliche Ereignis war von einer allumfassenden Tragweite. Die Bilder der Maueröffnung in Berlin mit ihren euphorisch feiernden, in die Freiheit strömenden Menschenmassen gingen um die Welt und sind für immer im kollektiven Gedächtnis verankert. Dieser historische Moment der Stasi-Befreiung und Wiedervereinigung hat natürlich auch unzählige Künstler aller Sparten inspiriert – so wie die Berliner Malerin Diana Achtzig. Ihre Gemälde z.B. „30 Jahre Wiedervereinigung und Mauerfall“ (Ölfarbe auf Leinwand, 80 x 80 cm, Berlin 2018) oder „Der Mauerfall am 9. November 1989, CNN berichtet als erstes darüber“ (Ölfarbe und Eitempera auf Leinwand, 70 x 50 cm, Berlin 1989-2017) hält den in unserer Geschichte einzigartigen Moment fest, in dem die DDR-Bürger von der menschenverachtenden Diktatur des SED-Regimes erlöst wurden.
Wiedervereinigung bedeutet eine neue demokratische Zukunft für die Menschen!
Es sind lebensbejahende Bilder voller Verheißung auf eine neue, bessere Zukunft. Speziell die amerikanischen, englischen belgischen, und niederländischen Kunstsammler stürzen sich auf die Gemälde von Diana Achtzig wie dieses Mauerbild oder ihre gemalten Wachtürme, weil diese den historischen Moment konservieren möchten. Doch nicht nur mit diesem emotionalen Höhepunkt der deutschen Geschichte, sondern auch mit den Schattenseiten der DDR-Zeit hat sich die Künstlerin malerisch in ihrer Problemstellung auseinandergesetzt. Die Gemälde von Diana Achtzig beziehen sich kunstgeschichtlich auf die Künstler Julian Schnabel und Georg Baselitz.
Die Künstlerin Diana Achtzig zeichnet deutlich den Untergang der Stasi-Diktatur auf und zeigt eine positive Sichtweise zur Wiedervereinigung!
Diana Achtzig wurde in Ost-Berlin geboren und wuchs im damals geteilten Deutschland auf. Den wahnsinnigen Terror der Stasi und die grausamen Machenschaften des SED-Regimes hat sie selbst erfahren und erleiden müssen. Auch in ihrem Leben und Umfeld wütete die berühmt-berüchtigte Geheimpolizei der DDR erbarmungslos. Ihre Vergangenheit in Ost-Berlin verarbeitete die Künstlerin in Gemälden, die größtenteils in dem Zeitraum von 1970 bis heute entstanden sind. [14]
Nur kurze Zeit nach dem Mauerfall, verließ Diana Achtzig 1990 ihre Heimatstadt, um in Amsterdam ihre erste eigene Galerie zu gründen. Schnell etablierte sich die Berlinerin erfolgreich mit ihrer Amsterdam-Galerie in der niederländischen Kunst- und Kulturmetropole und zog neben renommierten Sammlern vor allem ein junges, studentisches Publikum an. Aus diesem kreativen Schmelztiegel sollte sogar eine neue Kunstströmung hervorgehen – die Berliner Schule. Diese innovative Stilrichtung der modernen Malerei wurde von Diana Achtzig gegründet und umfasst ausdrücklich die figurativen und abstrakten Werke bestimmter Künstlerinnen und Künstler von der Universität der Künste in Berlin der Abgangsjahrgänge 1998 und 1999 die nur in der Achtzig Galerie vertreten werden. Neben Diana Achtzig selbst, die ihr Studium an der Universität der Künste 1999 mit einem Diplom abschloss, zählen beispielsweise die vielversprechenden Künstler Van de Amoste, Ashley Grik, Emilia Blauzweig, Heike Huismann oder Kathleen van Sterge zur Berliner Schule der Malerei. Diese Künstler gelten schon heute als sehr gute Kapitalanlage im Bereich der Kunst (Artinvestment), das stellt der Chefredakteur von https://www.art-magazine.eu/ Barrie von Ashburner in seinen Artikeln fest.
Kunsthistorische Einordnung der Künstlerin Diana Achtzig und Ihrer Stasi-, Wiedervereinigungs- und Mauerfallbilder
Diese moderne Kunstströmung der „Berliner Schule“ in der modernen Malerei rückt die Poesie des Augenblicks in den Fokus des künstlerischen Schaffens und mit ihren Arbeiten versuchen die Künstlerinnen und Künstler, vergängliche Momente festzuhalten, ganz nach dem Faust’schen Motto – „Verweile doch, du bist so schön!“ Die pulsierende Großstadt Berlin bildet dabei den Mittelpunkt und wird in ihrem eigentümlichen und turbulenten Rhythmus der Zeiten eingefangen. Die Kulisse Berlin dient allerdings auch dazu, historische Bezüge der Zeitgeschichte sichtbar zu machen und künstlerisch zu verdichten. Der Wandel der Geschichte wird derart dokumentiert und in den Bildern der Berliner Schule kristallisieren sich auch immer authentische Zeitzeugnisse heraus. Der Berliner Schule wurden bereits einige Publikationen gewidmet, wie beispielsweise das kürzlich erschienene Buch „Das Museum der Berliner Schule der Malerei und die Kunst von Diana Achtzig“ [1] von den Autoren Barrie von Ashburner und Diana Achtzig sowie „Ölmalerei in der Gegenwartskunst und die Berliner Schule“ [2] von Tanja Steinlechner und Diana Achtzig. Die neuen Positionen dieser innovativen Kunstströmung der Malerei wurden exklusiv in der Amsterdam-Galerie in Einzel- und Gruppenausstellungen erstmals auf dem Kunstmarkt vorgestellt. Im Jahr 2009 kehrte dann Diana Achtzig wieder in ihre Geburtsstadt Berlin zurück und eröffnete dort im Szeneviertel Prenzlauer Berg die bis heute erfolgreiche Achtzig-Galerie für zeitgenössische Kunst. Dieser folgte 2016 sogar die Gründung eines eigenen Museums der Berliner Schule, das sich wie die Galerie ebenfalls in der Hagenauer Straße 7 befindet. Das Museum verfolgt ein völlig neuartiges Konzept: Es präsentiert ebenso junge wie auch anerkannte Künstlerinnen und Künstler der Berliner Schule und der Neuen Leipziger Schule in einer gemeinsamen Dauerausstellung. Das Ungewöhnliche hierbei ist jedoch, dass die hier ausgestellten Kunstwerke nicht nur betrachtet, sondern auch wie in einer Galerie von Sammlern und Kunstbegeisterten käuflich erworben werden können.
Einschneidende Spuren der politisch-historischen Stasi-Diktatur-Gemälde und Wiedervereinigungsbilder
Neben ihrer langjährigen Karriere als erfolgreiche Galeristin und Kuratorin ist Diana Achtzig doch auch immer Künstlerin gewesen und dem Programm der Berliner Schule in ihren eigenen Arbeiten verbunden geblieben. Die Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte ist in den Werken der studierten Künstlerin stets auf die eine oder andere Art präsent, mal subtil angedeutet durch die Großstadt im Wandel der Zeiten als Hintergrundmotiv, mal konkret durch die Bezugnahme auf bestimmte historische Ereignisse, die in ihren Gemälden abgebildet werden. Besonders ihre in den letzten Jahren entstandenen DDR- und Stasi-Bilder sind wertvolle Zeitdokumente von universaler Bedeutung, aber zugleich auch sehr persönliche Arbeiten von großer emotionaler Intensität. Schon immer hat sich Diana Achtzig mit den Einzelschicksalen, die vom Strom der Geschichte mitgerissen werden, beschäftigt und vor allem die Brüche in den Biografien der Menschen, die sich vor einem historischen Hintergrund abzeichnen, sind für die Künstlerin von starkem Interesse gewesen. Das Intime und gleichzeitig Politisch-Historische ihrer neuen DDR- und Stasi-Gemälde rührt von der Beschäftigung der Künstlerin mit ihrer eigenen Biografie und den einschneidenden Spuren, welche die SED-Diktatur dort hinterlassen hat.
Die Stasi-Diktatur schlug zu, wo sie nur konnte
Besonders für Künstler, Maler, Schriftsteller und alle anderen Unangepassten oder Freidenker war das Leben in der DDR nicht nur schwierig, sondern sogar gefährlich. Kritische Äußerungen über das Regime konnten schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen und man wurde um jeden Preis zum Schweigen gebracht. Die Stasi positionierte ihre geheimen Spitzel überall und selbst im Freundeskreis oder der eigenen Familie war man nicht vor Verrat sicher. Abhörung war an der Tagesordnung und die Wanzen konnten sogar in den Kuscheltieren der Kinder versteckt sein. Wie ein Damoklesschwert, das jeden Moment herabfahren konnte, hing die politische Inhaftierung im Gefängnis in Bautzen über den Köpfen. Diana Achtzigs DDR- und Stasi-Gemälde machen diese Atmosphäre unterschwelliger Gefahr und Bedrohung förmlich greifbar. In diesen Bildern ragen menschliche Füße unter den Bäumen hervor und die Schneemänner haben Augen, denen nichts entgeht. Geheimnisvolle Antennen strecken sich in den Himmel und fangen jedes Wort auf. Grenztürme, Hochstände oder Stasi-Villen ragen Unheil verkündend wie Zentren des Bösen in die Höhe und fungieren als Insignien von allgegenwärtiger Kontrolle, Macht und Ungleichheit. Die Überwachung durch die Stasi ist immer gegenwärtig in diesen Bildern und man hat stets das Gefühl, dass etwas Furchtbares im Verborgenen lauert. Teils stilisiert die Künstlerin die Stasi-Mitarbeiter gar zu mystischen Wesen mit Teufelshörnern, die sich in Hexenhäusern oder im Schutz der Nacht zu geheimen Machenschaften zusammenrotten oder sich heimlich unter die nichtsahnenden Menschen bei einem Lampionfest mischen. Eine weitere Komponente dieser Bilder auf Leinwand ist die Mythologie und deren geheimnisvolle Symbole und Figuren, wie Luzifer und Baphomet. Aber auch jene, die sich heldenhaft dem System widersetzten und waghalsige Fluchtversuche unternahmen, die in die Geschichte eingingen, bilden die Motive von Diana Achtzigs DDR- und Stasi-Serie. Denn trotz der politischen und historischen Ausrichtung dieser Kunstwerke stehen auch hier die Menschen und ihr emotionales Erleben im Mittelpunkt. So sind diese Bilder ebenfalls von Sehnsucht und Romantik durchwoben und zeigen sinnliche Paarkonstellationen im soziokulturellen und historischen Beziehungsgeflecht. Die körperliche Erotik des Figurativen und die lebendige, dynamische Pinselführung bilden in ihren Gemälden ein malerisches Gegengewicht zu der streng geometrischen Ästhetik des kubistischen Kompositionsprinzips, nach dem Diana Achtzig ihre abstrakten Bildräume aufbaut und strukturiert.
DDR-Gemälde im Kontext der Wiedervereinigung
Aber nicht nur die Schrecken der DDR, sondern auch ihre künstlerischen Einflüsse aus dieser Zeit verarbeitet die Künstlerin Diana Achtzig hier. Der malerische Stil zeigt kunsthistorische Bezüge zur bekannten Neuen Leipziger Schule und Neuen Sachlichkeit. Zu den Inspirationen, denen die Künstlerin eine gemalte Hommage widmet, gehören Maler wie Willi Sitte (1921-2013), der im Ostdeutschland damaliger Zeiten für seine stämmigen Arbeiterfiguren von expressiv-wuchtiger Körperlichkeit bekannt war, und Arno Rink (1940-2017), einer der wichtigsten Vertreter der Leipziger Schule. Einige dieser Bilder schuf Diana Achtzig im Zuge des Malunterrichts bei Alex Bär (*1967), einem bekannten Künstler der Neuen Leipziger Schule. Dieser Künstler studierte selbst bei dem bekannten Maler Arno Rink.
Die Bildserien der DDR- und Stasi-Gemälde von Diana Achtzig finden reißenden Absatz auf dem Kunstmarkt und sind besonders bei Kunstsammlern aus den USA, England, Belgien, Niederlanden und sogar in Japan außerordentlich gefragt. Eine ausführliche Besprechung der einzelnen Bilder kann man in dem bereits erwähnten Buch „Das Museum der Berliner Schule der Malerei und die Kunst von Diana Achtzig“ von den Autoren Barrie von Ashburner und Diana Achtzig nachlesen.
Die Künstlerin könnte sogar einige Bildserien (Ölbilder auf Leinwand) für diverse Kunstausstellungen in Berlin über die Topographie des Terrors im Zweiten Weltkrieg anbieten.